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Gassi gehen - Glück für Mensch und Hund

Lesezeit: 6 min.
Erstellt am: 22.02.2022, Aktualisiert am: 22.04.2024
Golden Retriever an der Leine

Heute ist Tag des Gassi-Gehens! Gassi gehen mit Hund ist gesund, hält fit und hat viele positive Effekte auf Mensch und Hund. Los geht’s zum Info-Gassi!

Was heißt Gassi gehen?

Woher der Begriff „Gassi gehen“ kommt, ist nicht klar. Meistens wird folgende Erklärung genannt: Gassi kommt von Gasse. Die kleine Straße zwischen den Häusern, auf die man schnell hinausgehen kann, wenn der Hund mal muss. Kleine abbiegende Seitenstraßen helfen Hundebesitzer*innen, die Tiere schnell, fernab der Hauptstraßen, an die Laterne zu bitten. Heutzutage versteht man unter Gassi gehen vor allem lange Spaziergange in der Natur, die Mensch und Tier auslasten und körperlich fit halten. Gassi gehen hilft übrigens auch gegen den Winterblues: Frische Luft, Training für Knochen und Gelenke, ein starkes Immunsystem und eine Anregung der Vitamin-D-Produktion sind die positiven Nebeneffekte beim Gassi-Gehen. Die Serotoninproduktion wird beim Gassi-Gehen gefördert und der Stressabbau unterstützt.

Ausgewählte Produkte zum Gassigehen

Wie oft Gassi gehen mit Hund?

Bei jedem Hund gibt es individuelle Eigenheiten und Bedürfnisse, auf die Sie eingehen müssen. Zum Beispiel, wie oft Ihr Hund rausmuss. Das hängt unter anderem davon ab, wie alt er ist. So sollten Welpen und Senioren vor allem kürzer Gassi gehen als erwachsene Hunde.

Gassigehen mit Welpen

Welpen müssen, wie alle Hunde, mehrmals Gassi gehen, vor allem, um die Pipi-Prozedur zu erlernen, wenn sie noch nicht stubenrein sind. Trotzdem müssen Sie nicht lange raus und können noch keine großen Runden drehen - umfangreiche Runden können dem Knochenwachstum maßgeblich schaden. Ebenso sollten Sie mit einem Welpen unbedingt aufs Treppensteigen verzichten. Überfordern Sie Ihren Welpen deshalb nicht und begnügen Sie sich am besten mit einigen kleinen Spaziergängen.

Gassi gehen mit erwachsenen Hunden

Die ausgewachsenen Tiere sollten 3-4 Mal täglich Gassi gehen, um sich zu erleichtern und auszulasten. Es kommt darauf an, wie lange Sie jeweils mit ihm unterwegs sind. Wenn Sie große Runden drehen (zum Beispiel 1-2 Stunden), können drei Spaziergänge reichen.

Gassigehen mit Senioren

Genau wie bei Welpen wird das Gassi gehen mit der Zeit leichter oder kürzer, um Ihren alternden Hund nicht zu sehr zu überanstrengen. Hierbei eignen sich mehrere kurze Runden, um ihn dennoch zu fördern und fit zu halten.

Gassigehen und Hunderasse

Es liegt auch an der Hunderasse sowie an der Größe, wie lang Sie Gassi gehen sollten. Huskys brauchen zum Beispiel extrem viel Auslauf, während kleine französische Bulldoggen oder Chihuahuas nur wenig lauf-freudig sind und meist aufgrund ihres Körperbaus nicht für weite Touren zu begeistern sind.

Golden Retriever beim Gassi gehen

Gassi gehen mit dem richtigen Geschirr

Der Umgang mit Brustgeschirr, Halsband und Hundeleine sollte wohlüberlegt und bequem für den Hund sein. Doch worauf sollte man achten und welche Materialien und Ausführungen sind am besten geeignet, wenn Sie Gassi gehen? Die verschiedenen Bestandteile und Arten kategorisiert:

Hunde-Halsband

Dieses sollte dem Hund beim Gassi-Gehen allem voran bequem und weich anliegen. Vor allem echtes Leder ist hierbei weich und dehnbar. Ebenso gibt es verschiedene Nylon-Halsbänder, mit oder ohne zusätzliche Polsterung. Diese können gewaschen werden und bleiben dadurch hygienisch. Beim Verschluss der Hundehalsbänder sollten Sie auf Qualität achten, da dieser ein Gebrauchsgegenstand ist und ansonsten schnell abgenutzt werden kann. Bei Welpen und Hunden, die noch nicht ausgewachsen sind, sollten Sie zum Gassi-Gehen ein etwas längeres Halsband nehmen, damit sie noch hineinwachsen und Sie es bei Bedarf weiter stellen können.

Brustgeschirr

Das Brustgeschirr für Hunde ist, anders als das Halsband, auf den Körper verteilt und belastet nicht ausschließlich den Hals, wenn der Hund daran zieht. Das Brustgeschirr muss Ihrem Hund gut passen und darf weder in die Achseln drücken noch irgendwo zu eng sein. Es darf nicht auf die Schultern oder Schulterblätter drücken, da sonst eine Einschränkung der Schulterbeweglichkeit die Folge sein kann. Das Brustgeschirr ist für Hunde vor allem dann zu empfehlen, wenn Sie einen Welpen haben, Ihr Hund beim Gassi-Gehen manchmal unsicher oder aufgeregt ist und dadurch „ziehende“ Situationen entstehen können oder wenn Sie eine lange (Schlepp-) Leine benutzen.

Hundeleine

Durch die Leine können Sie Ihren Hund führen. Hierbei gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, welche Leinen für Ihren Hund am besten geeignet ist. Eine „normale“ Hundeleine oder Führleine hat eine gewisse Länge und ist zum Beispiel aus Leder, Seil oder Nylon gefertigt. In der Stadt eignet sich zum Gassi-Gehen meist eine etwas kürzere Hundeleine als auf dem Land, was mit dem Menschenaufkommen und dem Platz beim Gassi-Gehen oder der Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln zusammenhängt. Weniger Platz = kürzere Leine. Die Rollleine ermöglicht Ihnen beides: Den Hund weit von sich zu lassen sowie ihn nah bei sich zu haben. Sie ist allerdings nicht geeignet, wenn Ihr Hund noch nicht bei Fuß gehen kann und gerne vorneweg oder hinterherläuft. Denn durch den automatisch integrierten Rückzug besteht eine durchgehende Spannung an der Leine, sodass Ihr Hund – selbst wenn er bei Fuß geht – nicht versteht, wann er tatsächlich im gewünschten Tempo läuft, da die Leine kein „Nachgeben“ ermöglicht. Das Hundetraining findet meist mit Schleppleinen statt, durch welches Hunde eine große Bewegungsfreiheit haben. 

5 Hunde an der Leine

Bei Fuß gehen lernen für entspanntes Gassi-Gehen

Hier sei zuerst einmal gesagt: Im Folgenden wird erklärt, wie das Gassi-Gehen bestenfalls funktionieren SOLLTE. Doch viele Hunde haben bereits Erlebnisse oder Traumata hinter sich (vor allem ehemalige Straßen- oder Tierheimhunde), die sich nicht so leicht weg-erziehen lassen. Bei Problemen oder eigensinnigen Tieren wird deshalb stets geraten, eine Hundeschule zu besuchen oder sich Hilfe bei einem Hundeprofi zu holen. Die meisten Hundebesitzer*innen kennen die Probleme: Der Hund wittert Gefahr und drückt sich beim Gassi-Gehen ängstlich an Sie. Der Hund trifft seinesgleichen und zieht wie wild. Ihr Hund ist immer ein paar Schritte vor Ihnen und kann sich nicht anpassen. Hierfür gibt es Tricks, mit denen Sie geduldig trainieren und das An-der-Leine-Gehen vereinfachen können. Das Training ist oft am effektivsten, wenn Sie es am Ende des Gassi-Gehens machen, nachdem Ihr Hund bereits ausgelastet, erleichtert und entspannt ist.

Die ersten Schritte: Beginnen Sie, Ihrem Hund häufig den „Sitz“-Befehl zu geben, während Sie mit ihm Gassi gehen. Und zwar dann, wenn er auf der richtigen Seite brav neben Ihnen herläuft. Folgt Ihr Hund Ihrer Aufforderung, können Sie ihn loben. Als Nächstes folgt das „Fuß“-Kommando. Hierbei gehen Sie ein paar Schritte nach vorne weiter, ohne aber die Leine zu spannen.

Tipp: Wenn Ihr erster Schritt mit dem Fuß auf der Seite des Hundes startet, tut er sich leichter. Nun sollte Ihr Hund zu Ihnen aufschließen und mitgehen. Tut er das nicht, fangen Sie wieder vorne bei Sitz an und wiederholen die Übung einige Male.

Wichtig: Schimpfen Sie ihn nicht, wenn er nicht tut, was Sie wollen. Ignorieren Sie die Sache und starten Sie von vorne. Lob ist etwas Motivierendes, Schimpfen hingegen kann der Hund teilweise nicht mit der Tat verknüpfen.

Der Verknüpfungs-Trick mit der Hand: Zeigen Sie Ihrem Hund immer wieder mit Ihrer leeren Hand auf, wo er hin soll, wenn Sie Gassi gehen. Halten Sie nebenbei in der anderen Hand eine Belohnung für ihn bereit. Wenn Ihr Hund Ihnen nun gehorcht und zu Ihrer Hand läuft, können Sie ihn mit einem Trigger-Wort loben. Das können zum Beispiel "brav“ oder "prima“ sein. Gleichzeitig bekommt er sein Leckerli. Nach mehreren Übungen kann der Hund verknüpfen, dass die leere Hand, sein Platz an Ihrer Seite, sowie das Leckerli zusammengehören. Das klappt natürlich nicht von heute auf morgen, sondern erfordert viel Zeit und Geduld.

Frau mit Hund beim Spaziergang auf grüner Wiese

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Gassi gehen

Woher kommt der Begriff Gassi gehen?

Meistens wird folgende Erklärung genannt: Gassi kommt von Gasse. Die kleine Straße zwischen den Häusern, auf die man schnell hinausgehen kann, wenn der Hund mal muss.

Wie lange Pause zwischen Gassi gehen?

Meistens melden sich Hunde mit Winseln oder Aufgeregtheit, wenn sie Gassi gehen und sich erleichtern möchten. Als Faustregel gilt, dass Hunde zwischen zwei Geschäften maximal ungefähr 5 - 6 Stunden aushalten können. Achten Sie am besten ganz individuell darauf, wie Ihr Hund sich äußert und passen Sie sich seinen Bedürfnissen an. Es gibt auch Hunde, die sich gar nicht äußern - die Verantwortung liegt also komplett beim / bei der Halter*in.

Wie geht man richtig Gassi?

Die Dauer des Gassi Gehens unterscheidet sich je nach Alter und körperlicher Verfassung des Hundes. Welpen und Senioren müssen öfter und dafür kürzer raus, erwachsene Hunde dafür längere Runden. Wichtig ist, sich Zeit zu nehmen, Ihren Hund auch mal in Ruhe schnüffeln zu lassen und für Abwechslung und körperliche Auslastung zu sorgen. Meistens wird ein Brustgeschirr empfohlen, um für optimale Passform zu sorgen. 

Wie bringe ich meinen Hund dazu, mit mir Gassi zu gehen?

Gehen Sie mit Ihrem Hund und einer passenden Leine / Geschirr nach draußen, am Anfang in ruhige Gegenden oder in den Wald. Wenn er sich weigert (Angsthunde oder Welpen), können Sie ihn mit Lob und seinen Lieblings-Leckerli motivieren. Geben Sie ihm Zeit. Nehmen Sie sein Lieblingsspielzeug mit und bringen Sie immer wieder ein kleines Spiel für ihn ein, wie Ball-Werfen oder am Seil ziehen. 

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