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Wie schütze ich meinen Hund vor Ungeziefer?

Lesezeit: 6 min.
Erstellt am: 23.03.2021, Aktualisiert am: 24.04.2024

Wie schütze ich meinen Hund vor Ungeziefer?

Mit den ersten wärmeren Tagen tauchen leider auch oft schon die ersten ungeliebten Gäste auf: Lästiges Ungeziefer lässt sich auf Ihrem Hund nieder. Welche Parasiten es gibt, wie Sie einen Befall erkennen und wie Sie die Plagegeister wieder los werden, erklären wir in diesem Beitrag. 

Woran erkenne ich einen Ungezieferbefall bei Hunden?

Parasiten sind leider nicht immer leicht zu erkennen, da sie oft sehr klein oder in manchen Fällen auch schnell sind (wie zum Beispiel Flöhe). Oft hilft eine genauere Beobachtung des Verhaltens Ihres Hundes. Kratzt er sich besonders oft? Und immer an der gleichen Stelle oder großflächig? Auch das „Herumrutschen“ mit dem Hinterteil auf dem Boden kann ein Signal sein, zum Beispiel für innere Parasiten, wie Würmer. Suchen Sie in jedem Fall auf der Haut nach Einstichstellen, Verfilzungen, Krusten, Haarausfall oder Schuppen – Zecken können Sie leichter erkennen als beispielsweise Flöhe. Wenn Sie einen Ungezieferbefall bei Ihrem Hund vermuten, sollten Sie ihn genauestens untersuchen und beobachten. Es kann sich um Flöhe, Milben, Zecken, Giardien, Würmer und ähnliches handeln. Haben Sie also den Verdacht, dass Ihr Hund von Ungeziefer belästigt wird und noch keine Erfahrung damit, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen. 

Wie kann ich das Ungeziefer beim Hund bestimmen? Welches gibt es?

Es gibt einige Parasiten, die Ihren Hund befallen können. Vor allem in den Sommermonaten sollten Sie sich und Ihren Hund vor Flöhen, Milben und Zecken in Acht nehmen. Auch Giardien und Würmer sind eine Gefahr.

Zecken: Die Parasiten sind vor allem zwischen April und September aktiv und deshalb für Sie und Ihr Haustier gefährlich. Sobald es warm wird, findet man Zecken in der Natur, in Gräsern und Büschen. Die Parasiten krallen sich an ihren Opfern fest und beißen irgendwann zu. Suchen Sie Ihren Hund nach jedem Spaziergang nach Zecken ab – oft können Sie durch eine schnelle Reaktion einem festen Biss noch zuvorkommen, da die Parasiten sich dabei oft Zeit lassen, oder die Zecke zumindest schnell entfernen und das Risiko einer Borreliose-Übertragung verringern.

Flöhe: Dieses Ungeziefer bespringt Ihren Hund, legt Eier auf ihm ab und verteilt sich schnell in der gesamten Umgebung. Die Flöhe können dabei leider auch auf den Menschen springen und für juckende Bissstellen sorgen.

Milben: Milben erkennt man meist dadurch, dass Ihr Hund sich häufig kratzt. Auch Schuppen oder Krusten sind Anzeichen für einen Befall. Milben siedeln sich oft in Hundeohren, aber auch an vielen anderen Stellen an. Leider gibt es viele verschiedene Milbenarten, die allesamt schnellstmöglich bekämpft werden sollten, um eine Verbreitung auf Ihrem Hund zu stoppen.

Würmer: Diese Parasiten erkennt man meist an Gewichtsverlust Ihres Hundes, Durchfall oder Erbrechen. Meist findet die Übertragung durch fremden Kot statt. Die Behandlung ist eine Wurmkur, welche meist vom Tierarzt durchgeführt wird.

Giardien: Diese Kleinstlebewesen siedeln sich meist im Darm Ihres Hundes an und äußern sich durch Durchfall oder ausgeschiedenen Schleim. Die Übertragung ist leider sehr einfach für die Plagegeister; sie gelangen durch Belecken anderer Hunde, Kot-Schnüffeln oder sogar einer geteilten Wasserschüssel in den Körper Ihres Vierbeiners. Der Tierarzt hat hierfür ein Medikament.

Hat mein Hund Milben?

Kratzt sich Ihr Hund ungewöhnlich viel? Hat er Haarausfall? Können Sie Schuppen, Verkrustungen oder Röte erkennen? Dann könnte es sich bei Ihrem Hund definitiv um einen Milbenbefall handeln und Sie sollten mit Ihrem Hund zum Tierarzt gehen.

Wie erkenne ich Milben beim Hund?

Da es sehr viele verschiedenen Milben gibt, können die sich an den unterschiedlichsten Orten am Körper Ihres Hundes ansammeln. Die häufigsten Symptome sind häufiges Kratzen oder Haarausfall. Sie sammeln sich zum Beispiel oft zwischen den Zehen an den Pfoten an, am Bauch oder Kopf oder in den Ohren (Ohrmilben).

Welche Milben befallen Hunde?

Zu einer der häufigsten Milben von Hunden zählt zum Beispiel die Ohrmilbe. Die Ohrmilben sorgen für eine Entzündung und sondern ein braunes und sehr bröckeliges Sekret aus. Raubmilben bewegen sich im Fell auf der Haut und verursachen ein starkes Jucken. Anzeichen für Grabmilben sind rote Flecken im Bauchbereich.

Was hilft gegen Milben beim Hund?

Wenn Sie mit Milben noch keine Erfahrung haben, sollten Sie sich für die Behandlung Rat beim Tierarzt holen und sich das passende Medikament verschreiben, oder eine Therapie verordnen lassen. Ansonsten gibt es verschiedene, auch im Handel erhältliche Mittel, von Tabletten, über Spot-on-Präparate, Sprays bis hin zu Shampoo oder sogar Antibiotika. Oft ist es auch notwendig, Ihren Hund zu schären. Meist sollten Sie auch den Schlaf- und Aufenthaltsplatz Ihres Hundes hygienisch reinigen vorzugsweise mit besonderen Sprays und Mitteln.

Was hilft gegen Zecken beim Hund?

Mit dem Frühling und den wärmeren Temperaturen tauchen auch die bissigen Parasiten wieder auf. Auf Büschen und in Sträuchern, sowie in Gräsern warten die Zecken darauf, sich an Menschen und Tiere zu hängen. Dabei reagieren die Parasiten auf Geruch und Wärme. Um Zecken erfolgreich zu bekämpfen, sollten Sie sich zeitig um eine Vorsorge kümmern. Hier gibt es entweder chemische Mittel oder natürliche Alternativen. Sie sollten Ihren Hund nach jedem Spaziergang auf Zecken untersuchen und diese so schnell wie möglich entfernen. Orte, an denen sich Zecken an Ihrem Hund besonders gerne festbeißen, sind zum Beispiel am Kopf, an den Ohren, am Hals (prüfen Sie auch immer die Gegend des Halsbandes), am Bauch und den Schenkelinnenseiten, sowie zwischen den Zehen.

Was kann ich gegen Zecken bei meinem Hund tun?

Das schnelle Entfernen ist dabei wichtig, da Borreliose oft erst nach 16 – 24 Stunden übertragen wird. Zur effizienten Zeckenbekämpfung gibt es einige verschiedene Präparate, die Sie am besten selbst an Ihrem Hund ausprobieren sollten.

Zeckenhalsbänder:

Ein Zeckenhalsband schützt Ihren Hund vor Zecken, oft in Kombination und zusätzlich gegen Sandmücken, Flöhe oder Stechmücken. Die ganze Wirksamkeit ist meist nach circa einer Woche gewährleistet und kann bis zu einem halben Jahr anhalten. Ihr Hund sollte in der ersten Woche des Tragens Wasser, Bäder und Schwimmen meiden, da sonst die Wirkung nachlassen kann. Zeckenhalsbänder werden bei Welpen unter 7 Wochen noch nicht empfohlen. Die Wirkungsweise ist sehr ähnlich, wie bei Spot-Ons. Für Hunde, die insgesamt sehr gerne und oft schwimmen, ist ein Zeckenhalsband für Ihren Hund eher zu empfehlen, als ein Spot-On, welches sich sonst zu schnell abwaschen kann.

Spot-on Präparate:

Diese Flüssigkeit wird in den Nacken oder bei großen Hunden auf den Rutenansatz geträufelt (weil dies eine Stelle ist, an die der Hund selbst nicht hinkommt und wo er sich nicht abschlecken kann). Spot-On Präparate sind, wie auch Zeckenhalsbänder, chemisch und töten Zecken ab. Ebenso gibt es Mittel, die zusätzlich gegen Flöhe und anderes Ungeziefer wirken. Welche Dosis an Zeckenmittel Ihr Hund bekommt, hängt von seiner Größe ab und wird meist nach Gewicht dosiert.

Zeckenschutzmittel, die für Hunde auf dem Markt sind, sind für Katzen manchmal giftig. Deshalb sollten Sie immer spezielle und passende Medikamente / Halsbänder für Ihre Haustiere kaufen.

Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, Ihren Hund vor Zecken zu schützen. Diese ist aber nicht präventiv; das heißt, erst wenn Ihr Hund gebissen wurde, wirkt das Antiparasitika. Diese Methode empfiehlt sich eher in Gegenden, in denen das Zeckenaufkommen nicht sehr hoch ist. Die Antiparasitika töten die Zecken ab, wenn Sie bereits am Hund sind. Diese können Sie als Spray oder Tabletten kaufen.

Wann fallen Zecken vom Hund ab?

Hier lautet die Devise: Sobald sie vollgesogen sind. Das kann unterschiedlich lange dauern, je nachdem, in welchem Zustand sich die Zecken an Ihren Hund klammern. Das kann also nach ein paar Stunden passieren, wenn die Zecken vorher schon wo anders „getrunken“ haben, bis hin zu einigen Tagen. 

Welche natürlichen Mittel oder Hausmittel helfen gegen Zecken?

Bernsteinkette: Als chemiefreies und natürliches Zeckenmittel für Hunde wird von vielen Hundebesitzern eine Bernsteinkette eingesetzt, die auf unterschiedlichen Wegen helfen soll.  

Kokosöl: Die in Kokosöl enthaltene Laurinsäure soll unangenehm auf Parasiten wirken. Für einen Schutz sollten Sie Ihren Hund täglich mit einer kleinen Menge Kokosöl gegen Zecken einreiben. Es gibt keine nachgewiesene Wirkung gegen Zecken, allerdings berichten immer wieder Hundebesitzer von einer abschreckenden Wirkung.

Knoblauch: Einige Hundebesitzer schwören als Zeckenschutz für Hunde auf Knoblauch. Allerdings sind die darin enthaltenen Schwefelverbindungen für Hunde ungesund, da sie eine Blutarmut erzeugen können. Im Handel gibt es deshalb meist Knoblauch für Hunde, welchem der Schwefel entzogen wurde. Der Knoblauch-Geruch soll auf Ungeziefer abstoßend wirken und es somit fernhalten.

Ätherisches Öl: Vermutlich stößt Lavendel-Öl, Teebaum-Öl oder Zitronen-Öl Zecken ab. Daher gibt es Spaziersprays mit duftendem Inhalt, welche die Zecken abwehren sollen.

Schwarzkümmel-Öl: Schwarkümmel-Öl soll angeblich Zecken fernhalten und wird verabreicht, in dem es ins Futter oder Trinkwasser des Hundes gemischt wird. Weder der Schutz vor Zecken noch die angeblich positiven Effekte auf die Verdauung sind wissenschaftlich belegt. Auf keinen Fall darf Schwarzkümmel-Öl bei Katzen eingesetzt werden, da es für sie zur Gefahr werden kann.  

Spazier-Spray: Auch das Spazier-Spray soll Ungeziefer wie Zecken, sowie fliegende Insekten fernhalten. Meist riechen sie angenehm und der Geruch hält zwischen 4 und 8 Stunden. 

Wie kann ich meinem Hund eine Zecke entfernen?

Entfernen Sie den Parasiten nur mithilfe einer speziellen Zeckenzange. Notfalls, für geübte Hundebesitzer, können Sie es mit einer Pinzette versuchen. Streichen Sie das Fell Ihres Hundes an der gebissenen Stelle auseinander. Führen Sie die geöffnete Zange von oben direkt auf den Kopf der Zecke an der Einstichstelle. Schließen Sie die Zange möglichst hautnah und ziehen Sie die Zecke vorsichtig und gleichmäßig heraus. Achten Sie darauf, die Zecke nicht zu zerquetschen, da diese sonst ihren Mageninhalt in die Bissstelle entleeren kann – was ein Infektionsrisiko erhöht. Im Anschluss sollten Sie die Stelle mit einem geeigneten Mittel (kein Öl!) desinfizieren und beobachten. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Biss-Stelle aufmerksam. Ob sich eine Rötung um die Stelle bildet (kreisrund), ob Ihr Hund normal frisst oder lahmt. Auch bei erhöhter Temperatur sollten Sie sich an den Tierarzt wenden. Sollte ein Stück der Zecke in der Haut stecken bleiben, sollten Sie den Tierarzt aufsuchen, um die Reste zu entfernen.