Mit Katze beruhigt und entspannt durch Weihnachten und Silvester

Wie auch bei Menschen sind Katzen (wie die meisten Tiere) anfällig für Stress. Damit sind unangenehme Situationen gemeint, welche wiederum negative Auswirkungen haben. Jahreszeitenunabhängig kann das zum Beispiel ein Umzug sein und der damit verbundene Ortswechsel an einen neuen Platz. Ein Urlaub ist ein Stressfaktor – ob das nun nur die Fahrt betrifft, einen neuen Ort oder die Betreuung durch eine andere Person. Etwas ist „anders“ und kann deshalb Stress bei Katzen auslösen. Ebenso kann es zu Stress kommen bei neuen Familienmitgliedern (egal ob tierischer oder menschlicher Natur), Krankheit oder auch Isolation.

Vor allem im Dezember gibt es gleich zwei mögliche Stressfaktoren für Katzen: Weihnachten und Silvester. Über die Weihnachtsfeiertage sind die Besitzer oft wenig Zuhause, oder haben Besuch bei sich. Auf jeden Fall ist diese Zeit meist anders, als es das Tier bisher gewohnt war. Eine Wohnung mit fünf bis zehn Leuten, die laut reden und lachen, kann für Katzen oft schon zu viel werden. An Silvester gibt es ein ähnliches aber extremeres Problem; Feuerwerkskörper! Hier kann es laut, bunt und grell werden und Tiere in eine regelrechte Schockstarre fallen lassen. 

Stress bei Katzen geht meist auch mit einer Veränderung ihres Verhaltens einher. Das kann zum Beispiel sein, dass sie sich häufiger zurückzieht. Ebenso erkennen Sie ihn an einem Rückgang aus positiven Charakterzügen, wie Neugier, oder bei Nichtbenutzung der Katzentoilette. Wenn Katzen plötzlich nicht mehr ihre Toilette aufsuchen, sondern stattdessen in die Wohnung machen und markieren, sind das oft Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Auch Verhaltensweisen wie  offensichtliche Angst vor Kontakt und Körperkontakt oder Aggression können Zeichen für Stress bei Katzen sein. Wenn die Katze plötzlich viel mehr oder weniger frisst, kann dies auch eine Begleiterscheinung einer gestressten Katze sein. Sollten Sie also Verhaltensweisen wie Angst oder Panik, Aggression oder Flucht bei Ihrer Katze bemerken, haben wir im folgenden Punkt einige Tipps für Sie zusammengetragen, wie Sie ihr helfen können.

Als erstes sollten Sie versuchen herauszufinden, was den Stress bei Ihrer Katze auslöst oder ausgelöst hat. Gab es in näherer Vergangenheit eine größere Veränderung? Hat Ihre Katze auf etwas besonders reagiert? An Weihnachten und Silvester ist diese Veränderung meist schnell zu finden; es ist einfach zu viel. Sobald Sie wissen, was der Trigger Ihrer Katze ist, können Sie ihr jedoch zum Glück auch helfen.

• So sollten Sie der Katze bei Fluchtinstinkt eine Möglichkeit bieten, wo sie sicher ist und ihre Ruhe hat. Das kann ein Körbchen, ein Bett oder ein Versteck in einem ruhigen Zimmer sein, indem sie für sich sein kann und wieder zu Kräften kommen kann.
• Sollte Ihre Katze dagegen die Interaktion suchen und Aufmerksamkeit fordern, sollten Sie ihr Spielmöglichkeiten bieten und sich vermehrt mit ihr beschäftigen. Auch das aus der Hand Fressen (zum Beispiel bei kleinen Leckerli) kann Ihre Bindung und das Vertrauen zwischen Katze und Mensch wieder stärken und dadurch das Wohlbefinden steigern und den Stressfaktor senken.
• Wenn Ihre Katze das Katzenklo nicht mehr aufsucht oder die Wohnung markiert, sollten Sie sich auf die Katzentoilette konzentrieren. Diese sollte an einem optimalen Standort stehen. Wie dieser aussieht, finden Sie in unserem Beitrag zur passenden Katzentoilette! Ebenso ist es wichtig, dass jede Katze ihr eigenes Katzenklo hat.
• Katzen, die auf Stress mit Aggressionen reagieren, brauchen ein Ventil. Hier kann ein Kratzbaum helfen, oder Kratz-Ecken, welche Sie an Türrahmen und Wände anbringen können (und durch diese auch die rohen Wände vor Katzenpipi schützen können).

Der Geruchssinn von Katzen ist um ein Vielfaches ausgeprägter als der von uns Menschen. Bestimmte Aromen und Düfte mögen sie besonders gerne. Das kann sein:

• Katzenminze: Diese kann man entweder als Pflanze aufstellen, oder auch getrocknet kaufen. Sie ist oft in Spielzeug als eine Art von Lockstoff enthalten oder auch in Leckerlis versteckt. Junge Katzen reagieren auf Katzenminze oft mit erhöhter Aktivität und Spieltrieb. Für Katzen, welche unter Appetitlosigkeit leiden, kann es unter das Futter gemischt werden und wirkt appetitanregend. Ebenso kann Katzenminze bei enormen Stress beruhigen – ähnliche wie Aromatherapie bei Menschen.  
• Silver Vine: Die Pflanze Silver Vine kann als Pulver gekauft werden oder in Spielzeug versteckt werden.
• Echter Baldrian: Viele Katzen reagieren auf Baldrian entspannt und lassen sich damit leichter beruhigen.
• Lavendel: Je nach Katze und Geschmack kann auch der Geruch von Lavendelkraut Katzen entspannen und beruhigen, vor allem die getrocknete Variante. Hier ist es auch möglich, sich selbst eine Lavendelseife zu kaufen und so die Katze nach und nach an den neuen Geruch gewöhnen. Dann lässt sich der Einsatz von Lavendel nach und nach steigern.
• Feliway: Auch eigens für Katzen hergestellte Gerüche wie zum Beispiel von der Marke „Feliway“ sind zum Beruhigen und Entspannen von Katzen geeignet. Es beinhaltet ein Katzen-Pheromon, welches bei Stress beruhigend wirkt. Sie können dieses zum Beispiel auf ein Spielzeug oder eine Kuscheldecke sprühen, an dem Ihre Katze schnuppern kann.

Anmerkung: Bei ätherischen Ölen gilt höchste Aufmerksamkeit. Katzen dürfen mit diesen nicht in Berührung kommen und sie sollten dementsprechend sicher entfernt sein.

• Freigänger: Sie sollten Ihre Katzen am besten ab dem Nachmittag zu sich ins Haus holen. Vor allem junge Katzen haben ein Feuerwerk noch nie erlebt und können ansonsten so sehr erschreckt werden, dass sie in Panik geraten oder sogar die Flucht ergreifen und blind zu weit weglaufen. Falls Ihre Katze nicht rechtzeitig nach Hause kommt und Sie den Abend außer Haus verbringen, sorgen Sie dafür, dass Ihre Katze im Garten einen Rückzugsort findet. Hierfür eignen sich Katzenhütten oder kleine Verstecke, welche die Katze etwas von den vielen Eindrücken schützen können. Gewöhnen Sie Ihre Katze rechtzeitig daran, damit Sie das Versteck in der Not schnell finden kann.
• Hauskatzen: Sorgen Sie für eine ruhige und entspannte Stimmung. Hier können Sie, wie oben erwähnt, zum Beispiel mit Düften und Rückzugsmöglichkeiten nachhelfen. Es hilft auf jeden Fall, die Jalousien oder Rollläden herunterzulassen und das Haus zumindest vor den grellen Lichtern abzudunkeln.

Für Ihre Katze ist es am einfachsten, wenn Sie Silvester (am besten in kleiner Runde) Zuhause feiern und für sie da sein können. Körperkontakt und Streicheleinheiten während des Feuerwerks können Ihrer Katze helfen, sich zu entspannen. Falls Sie den Abend nicht zu Hause verbringen: Richten Sie Ihrer Katze einen Platz her, an dem die Geräusche von außen so leise wie möglich sind und dunkeln Sie diesen ab. Hier sollte ein Katzenkörbchen stehen, sowie das Katzenklo. Auch einen Futter- und Wassernapf sollten Sie bereitstellen. Wenn Sie diesen Platz schon einige Tage zuvor einrichten, kann sich Ihre Katze noch in Ruhe daran gewöhnen und die Silvester bestmöglich überstehen.

Tipp: Bevor Sie das Haus verlassen, können Sie Ihre Katze noch etwas auspowern. Wenn Sie mit ihr spielen und sie sich aktiv anstrengen muss, ist sie danach vielleicht erschöpft genug, um bald und tief zu schlafen! Oft sind Katzen auch, je älter sie werden auch entspannter, was die Silvesternacht betrifft.